Anton Källberg gelang es dann doch noch Can Akkuzu mit 3:2 zu besiegen, Archivfoto: Jörg Fuhrmann

Die mentalen Nachwirkungen des unglücklich verlorenen Finales der Tischtennis Champions League war den Borussen im Bundesligaspiel am Donnerstag (4.4.) bei den TTF Liebherr Ochsenhausen anzumerken. Und doch erkämpfte sich der Tabellenzweite der Tischtennis Bundesliga (TTBL) einen 3:2 Erfolg beim Achten. „Wir sind happy, dass wir wieder in die Spur gekommen sind“, urteilte Borussia-Spitzenspieler Timo Boll. „Die Niederlage in der Champions League sitzt natürlich tief. Umso schöner ist der Sieg in der Liga.“

Boll (Weltrangliste 27) steuerte dazu den Sieg im zweiten Match des Tages bei. Zuvor hatte Borgar Haug (Wrl. 204) durch seine klare Niederlage gegen Simon Gauzy (Wrl. 25) seine Borussia mit 0:1 in Rückstand gebracht hatte. Gegen Alvaro Robles (Wrl. 59) konnte Boll das in seiner typischen Manier egalisieren. Der 43-Jährige Rekord-Europameister schaute sich einen Satz lang an, was sein Gegenüber so drauf hat, stellte sein Spiel entsprechend ein und gewann schließlich locker.

Besonders Anton Källberg (Wrl. 15) waren die Strapazen und die emotionale Belastung der Niederlage gegen Saarbrücken beim Champions League-Finales anzumerken. Er hatte zwei Matchbälle auf dem Schläger, die den Borussia-Triumph in der europäischen Königsklasse bedeutet hätten. In Ochsenhausen lief der Schwede gegen Can Akkuzu (Wrl. 139) gleich zwei Mal einem Satzrückstand hinterher. Aber er glich jedes Mal aus, kämpfte sich in den Entscheidungssatz, doch auch der stand auf des Messers Schneide. Der Borusse konnte sich erst in der Schlussphase des fünften Durchgangs entscheidend absetzen und verwandelte den ersten von drei Matchbällen zum Sieg und zur 2:1-Führung für Düssedorf.

Boll verpasste es anschließend sich mit einem Erfolg über Gauzy zum Matchwinner zu machen. Der 43-jährige Linkshänder unterlag knapp mit 2:3 und sorgte damit unfreiwillig für den erneuten Ausgleich zum 2:2.

Die Siegaussichten waren angesichts der Doppel-Paarung Källberg/Haug nicht rosig. Die beiden Skandinavier hatten bei ihrem ersten Bundesliga-Doppeleinsatz sang- und klanglos verloren. Diesmal waren die beiden Düsseldorfer hellwach, verstanden sich am Tisch prächtig und boten gegen Akkuzu/Robles eine harmonische und leicht überlegene Partie.

„Das war insgesamt ein großartiger Kampf der ganzen Mannschaft“, lobte Borussia-Cheftrainer Danny Heister. „Vor allem im Schlussdoppel haben die beiden unglaublich gut harmoniert. Borgar hat fast fehlerlos gespielt. Nach den anstrengenden Tagen ist das eine tolle Belohnung und der gesicherte zweite Tabelenplatz verschafft uns etwas Luft zum Atmen.“

Die TTF Liebherr Ochsenhausen indes dürfte das Rennen um die Playoff-Plätze verloren haben. „Es ist erneut sehr bitter, weil man gesehen hat, dass auch der Gegner angeschlagen sowie müde war und sicher mehr drin gewesen wäre“, so TTF-Präsident Kristijan Pejinovic. „Leider muss man feststellen, dass es am Ende auch trotz eines gut aufgelegten Simon Gauzy nicht gereicht hat. Die Chancen in dieser Saison etwas zu erreichen sind nun mit Sicherheit nur noch marginal und wir brauchen schon sehr viel Glück damit noch etwas gehen kann.“

TTF Liebherr Ochsenhausen – Borussia Düsseldorf 2:3

Simon Gauzy – Borgar Haug 3:0 (11:8, 11:6, 11:6)
Alvaro Robles – Timo Boll 1:3 (11:7, 6:11, 6:11, 8:11)
Can Akkuzu – Anton Källberg 2:3 (11:6, 4:11, 14:12, 6:11, 7:11)
Simon Gauzy – Timo Boll 3:2 (12:10, 6:11, 11:7, 7:11, 11:6)
Akkuzu/Robles – Haug/Källberg 1:3 (12:10, 5:11, 7:11, 10:12)

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