Anja Vennedey, Constanze Jestaedt-Fischer und Michael Schmidt vor dem großen Banner am Stadtteilladen Flingern

„Helfen hilft Düsseldorf“ ist das Motto der Kampagne, mit der die Diakonie für eine soziale Stadtgesellschaft wirbt, besonders in Zeiten, in denen der Bund plant den Bundesfreiwilligendienst einzuschränken und finanzielle Mittel für Beratung und Integration zu kürzen.

Bunte Plakate hängen am Platz der Diakonie in Flingern, aber auch in Stadtteilen wie Gerresheim, Garath oder Holthausen und auch Düsseldorf insgesamt. „Helfen hilft“ ist jeweils kombiniert mit dem Namen des Bezirks.

In zahlreichen Stadtteilen ist die Diakonie aktiv und hat dafür eigene Kampagnenplakate

Diakoniepfarrer Michael Schmidt betont: „Wir wollen damit zeigen, wie wichtig soziales Engagement für diese Stadt ist. Soziale Einrichtungen wie unsere Quartierszentren, aber auch Pflegeheime, Tagesstätten für Wohnungslose oder Kitas prägen die Quartiere und Stadtteile entscheidend mit. Die Arbeit verändert nicht nur das Leben der einzelnen Menschen, die die Einrichtungen besuchen und die dort Hilfe bekommen, sondern auch die Stadtgesellschaft insgesamt. Wir sind stolz darauf, dass Düsseldorf eine soziale Stadt ist. Und wir müssen alles dafür tun, dass sie es auch bleibt.“

Denn selbstverständlich sei das nicht, weiss auch Anja Vennedey, Geschäftsbereichsleiterin Gesundheit und Soziales der Diakonie Düsseldorf. Ihr machen die im Bundeshaushalt vorgesehenen Kürzungen im Sozialen Sorgen. „Wenn beispielsweise 30 oder 40 Prozent in der Migrationsberatung gestrichen werden, ist die Integration und damit unser ganzes soziales Gefüge in Gefahr. Oder die geplanten Kürzungen bei den Freiwilligendiensten: Da wollen sich Menschen engagieren. Es ist nicht zu verstehen, warum man das nicht weiter fördert.“

Das bürgerschaftliche Engagement müsse gestärkt werden, betont Michael Schmidt und das sei ein Ziel der Kampagne. Rund 1300 Ehrenamtler*innen engagieren sich bei der Diakonie. Dieses vielfältige Engagement gelte es zu würdigen und gleichzeitig müsse weiter dazu aufrufen werden. Es sei eine wesentliche Säule der sozialen Arbeit, die aber ohne professionelle Begleitung der Ehrenamtlichen, nicht möglich sei. Viele Aktivitäten der Diakonie, wie beispielsweise das TrebeCafé, könnten ohne Spender*innen nicht aufrechterhalten werden.

Constanze Jestaedt-Fischer leitet den Stadtteilladen, eine Anlaufstelle für Familien im Stadtteil Flingern. Seit Corona hat sich dort die Fensterberatung etabliert, bei der jeder vorbeikommen kann und dort Informationen oder Hilfe bekommt. Mehrere Familien aus Subsahara-Afrika haben dort ein eigenen Projekt gestartet. Der Stadtteilladen spielt eine wesentliche Rolle im Quartier. „Das geht so weit, dass wir viele ehemalige Besucher*innen haben, die jetzt selbst ehrenamtlich tätig sind. So multipliziert sich unsere Arbeit“, erzählt Jestaedt-Fischer. Über die Hausaufgabenhilfe für die Kinder entstehe Kontakt zur ganzen Familien, kann möglichst ein geeigneter Wohnraum vermittelt werden und andere Unterstützungen greifen. Erfahren Nachbar*innen von diesen Hilfe, kommen auch diese vorbei. „Helfen hilft – das merke ich tatsächlich täglich in meiner Arbeit,“ weiss die Sozialarbeiterin. Aber Netzwerkarbeit braucht auch Zeit und Kontinuität um Vertrauen zu schaffen.

Beispiele wie diese gibt es in Düsseldorf in vielen Stadtteilen. Die Kampagne soll verdeutlichen, dass die Stadt und die Gesellschaft nur gemeinsam gestaltet werden kann. Haltung und Engagement sind gefragt. „Helfen hilft“ will Bewusstsein schaffen und motivieren selber aktiv zu werden. Das kann im Ehrenamt sein, mit einer Spende, aber auch durch ein respektvolles Miteinander oder beispielsweise durch die Chance, Wohnraum an Menschen zu vermieten, die es schwer haben eine zu finden.

Mehr Informationen zur Kampagne gibt es hier

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