Die Betriebshöfe werden wohl wieder so blockiert, dass keine Fahrzeuge ausfahren können, Foto: Archivbild

Die Gewerkschaft ver.di ruft in NRW erneut zum Streik im ÖPNV auf. Die Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr werden in Düsseldorf zur Arbeitsniederlegung am Donnerstag (29.2.) und Freitag (1.3.) die Arbeit niederlegen. Hauptstreiktag ist der 1. März, der gleichzeitig gemeinsamer Klimastreiktag mit Fridays for Future ist.

Alle U-Bahn- und Straßenbahnen der Rheinbahn und die meisten Buslinien werden ab Donnerstag (29.2.) um 3 Uhr für 48 Stunden bestreikt. Auch die Kundencenter bleiben geschlossen. S-Bahnen und Reginalexpresse werden fahren.

Wie auch bei den vergangenen Streiks versucht die Rheinbahn einen Notbetrieb mit einigen Buslinien zu organisieren.

  • Linie SB51: Flughafen Bf – Nordfriedhof – Meerbusch-Büderich, Landsknecht U – Kaarster Bf
  • Linie 722: Stadthalle – Messe – Nordfriedhof – Düsseldorf Hbf – Schlesische Straße – Vennhauser Allee
  • Linie 730: Freiligrathplatz U – Unterrath – Gerresheim – Eller – Reisholz – Benrath – Josef-Kürten-Platz
  • Linie 746: Velbert ZOB – Wülfrath – Mettmann, Jubiläumsplatz – Mettmann-Stadtwald S
  • Linie 751: Ratingen-Hösel S – Ratingen-Lintorf – Angermund S – Kaiserswerth, Klemensplatz
  • Linie 770: Velbert ZOB – Heiligenhaus – Ratingen-Hösel S
  • Linie 771: Velbert ZOB – Heiligenhaus – Ratingen Ost S – Ratingen Mitte
  • Linie 782: Heinrich-Heine-Allee – Uni-Kliniken – Hilden, Gabelung – Hilden, Süd S – Solingen Hbf
  • Linie 785: Heinrich-Heine-Allee – Reisholz S – Hilden Mitte – Hilden Süd S – Langenfeld-Richrath – Langenfeld S
  • Linie 831: Krefeld, HPZ Uerdingen – Krefeld, Uerdingen Bf – Meerbusch, Lank-Latum – Meerbusch, Haus Meer
  • Linie 834: Oberkassel, Belsenplatz – Nordfriedhof – Mörsenbroich – Düsseldorf Hbf.
  • Linie O5: Erkrath S – Erkrath-Hochdahl S – Trills – Hochdahler Markt – Sandheide – Willbeck – Erkrath-Millrath S
  • Linie O6: Erkrath, Haus Brück – Erkrath S – Unterfeldhaus – Kempen – Hochdahler Markt – Erkrath-Millrath S
  • Linie O14 (TaxiBus mit Anmeldung): Ratingen-Breitscheid, Am Kessel – Mintarder Weg – An der Pönt – Krummenweg – Ratingen-Hösel S
  • Linie O19 (TaxiBus mit Anmeldung): Ratingen, Fliedner Krankenhaus – Lintorf, Rathaus – Ratingen-Lintorf, Mörikestraße
  • Der On-Demand-Service flexy fährt und ist vom Streik nicht betroffen.

Bundesweite Streikwelle

Die Warnstreiks sind als Welle geplant, die vom 26. Februar bis 2. März verschiedene Bundesländer betreffen. In NRW liegt der Schwerpunkt auf dem 29. Februar und 1. März.

Hintergrund des Warnstreiks sind die laufenden Tarifverhandlungen für die rund 30.000 Beschäftigten im kommunalen ÖPNV in NRW sowie bundesweit rund 90.000 Beschäftigte.

ver.di fordert

  • Entlastungstage für alle Beschäftigten im ÖPNV
  • Identischer Ort für Arbeitsbeginn und -ende
  • Zulage ab dem 1. Tag bei vorübergehender Übertragung höherwertiger Tätigkeiten
  • Schicht- und Wechselschichtzulage für den Fahrdienst
  • 100 Prozent Jahressonderzahlung
  • Überstunden ab der 1. Minute und in der individuellen Stufe ohne Abzug
  • Zulage für Vorhandwerker / Gruppenführer / Teamleiter nach individueller Stufe

Arbeitgeber lehnen Forderungen ab

Die Verhandlungen für NRW blieben in der vergangenen Woche ergebnislos. „Die Arbeitgeber haben die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Statt für attraktive Arbeitsbedingungen im ÖPNV zu sorgen, um auch zukünftig ausreichend Personal zu finden, sollen die Arbeitsbedingungen – unter anderem durch Arbeitszeitverlängerungen – noch verschlechtert werden. Das ist verantwortungslos und ein Schlag ins Gesicht all unserer Kolleginnen und Kollegen, die durch die Schichtarbeit und die hohe Anzahl von Überstunden ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Aktuell liegen unsere Positionen daher noch sehr weit auseinander, die Arbeitgeber haben bisher nicht einmal ein Angebot vorgelegt“, erklärt Andrea Becker, Fachbereichsleiterin in ver.di NRW.

Im ÖPNV herrsche ein dramatischer Arbeitskräftemangel und es bestehe ein starker Druck auf die Beschäftigten, betonte Becker. Die Folge sei der tägliche Ausfall von Bussen und Bahnen wegen Personalmangel. „Bundesweit muss sich die Zahl der Beschäftigten verdoppeln. Es fehlen genauso viele Menschen, wie aktuell im kommunalen Nahverkehr beschäftigt sind. Die Arbeitgeber fahren auf Verschleiß der Beschäftigten, das ist kein sinnvolles Vorgehen. Wir erhöhen den Druck jetzt, damit die Arbeitgeber unsere Botschaft verstehen und wir endlich zu einem fairen Tarifergebnis kommen. Denn obwohl eine Attraktivitätssteigerung unumgänglich ist, sind die Arbeitgeber nach wie vor nicht bereit, den Beschäftigten entgegenzukommen. Wir bedauern, dass mit den Streikmaßnahmen auch die Fahrgäste getroffen werden. Durch die frühe Ankündigung versuchen wir für Planbarkeit zu sorgen, damit sich die Menschen auf die Ausfälle einstellen könnten“, so die Gewerkschafterin.

1. März globaler Klimastreiktag

Freitag, der 1. März ist gleichzeitig der Klimastreiktag, zu dem Fridays for Future aufgerufen hat. Fridays for Future unterstützt die ÖPNV-Beschäftigten im Streik für bessere Arbeitsbedingungen und die Verkehrswende. „Eine klimafreundliche Verkehrswende ist nur mit einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen und mehr Personal umsetzbar. Deshalb werden wir am 1. März gemeinsam ein Zeichen setzen. Hier muss mehr Druck auf den Kessel und mehr Geld ins System“, so Becker.

In NRW zum Streik aufgerufene Nahverkehrsbetriebe:
Duisburger Verkehrsgesellschaft Aktiengesellschaft (Duisburg)
Rheinbahn AG (Düsseldorf)
WSW mobil GmbH (Wuppertal)
Stadtwerke Solingen GmbH (Solingen)
Stadtwerke Remscheid GmbH (Remscheid)
Bahnen der Stadt Monheim GmbH (Monheim)
MVG Märkische Verkehrsgesellschaft GmbH (Lüdenscheid)
Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr mbH (Ennepetal)
Hagener Straßenbahn Aktiengesellschaft (Hagen)
Kölner Verkehrs-Betriebe Aktiengesellschaft (Köln)
Stadtwerke Bonn GmbH (SWB) – Bonn
Stadtwerke Bonn Dienstleistungs-GmbH (SWBD) – Bonn
Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH (SWBV) – Bonn
wupsi GmbH (Leverkusen)
WestVerkehr GmbH (Geilenkirchen)
Beteiligungsgesellschaft Kreis Düren mbH (BTG) – Düren
Niederrheinische Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft NIAG (Moers)
SWK Mobil GmbH (Krefeld)
NEW mobil und aktiv Mönchengladbach GmbH (Mönchengladbach)
NEW mobil und aktiv Viersen GmbH (Viersen)
Dortmunder Stadtwerke Aktiengesellschaft (Dortmund)
Vestische Straßenbahnen GmbH (Herten)
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen Aktiengesellschaft (Bochum)
Ruhrbahn GmbH (Essen)
STOAG Stadtwerke Oberhausen GmbH (Oberhausen)
Straßenbahn Herne – Castrop-Rauxel GmbH (Herne)
Stadtwerke Hamm GmbH (Hamm)
Verkehrsbetrieb Hamm GmbH (Hamm)
Stadtwerke Gütersloh GmbH (Gütersloh)
Stadtwerke Münster GmbH (Münster)
REVG Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft mbH (Kerpen)
moBiel GmbH (Bielefeld)

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