Der Mintropplatz soll noch viel öfter Treffpunkt für Feiern und Gespräche werden

Das Geburtstagskind kannte keinen der Feiergäste. Das war ja auch unmöglich, denn gefeiert wurde der 210. Geburtstag von Theodor Mintrop. So war es mehr ein Erinnerungsfest an den Namensgeber des Mintropplatzes, das auch einen sozialen Hintergedanke hatte. „Was verbindet die Menschen, die an einer Straße leben?“, fragte Inge Sauer. „Der Straßenname. Aber meistens weiß doch keiner irgendetwas über den Namensgeber der Straße.“ Genauso sei es eben am Mintropplatz und an der Mintropstraße. „Auch aus diesem Grunde, um Theodor Mintrop den Leuten an der Straße ins Bewusstsein zu heben, haben wir die Geburtstagsfeier organisiert“, so Sauer.

(v.l.) Svijetlana Stefanac (AWO), Inge Sauer (Da seid ihr ja!), Anna Ziner (Arbeit und Leben) und Susanne Dickel (Platzgrün)

Sie hat mit ihrer Initiative „Das seid ihr ja! – Düsseldorfer Künstler in unseren Straßen“ die Geburtstagsfeier federführend organisiert. Unterstützt haben das AWO Zentrum Plus an der Mintropstraße, die Initiative „Platzgrün“, die Düsseldorfer Plätze durch Bepflanzung lebendiger machen will, und das Projekt „Arbeit und Leben NRW“. Die Aufgaben waren gut verteilt. So kümmerte sich die AWO mit dem Barbershop-Chor Düssharmonie um die musikalische Unterhaltung, zu der auch ein Geburtstagslied gehörte.

Der Barbershop-Chor Düssharmonie

Das Projektteam von Arbeit und Leben besorgte die Mikrofon-Anlage, baute ein Pavillonzelt auf und stellte das Geschirr für Kaffee und Kuchen zur Verfügung. Platzgrün hatte Stiefmütterchen und das notwendige Arbeitsgerät beschafft, um die Blumen einzupflanzen. „Da seid ihr ja!“ nahm mit Schulen Kontakt auf. So beteiligten sich die Kinder der Grundschulen an der Helmholtz- und Sonnenstraße mit selbstgemalten Bildern, die in einer Freiluft-Ausstellung während des Festes gezeigt wurden.

Die Galerie mit den Bildern der Grundschüler*innen

Ziel des Festes war neben der Ehrung Mintrops die Belebung des Platzes. Die Bürger*innen sollen merken, dass der Mintropplatz allen gehört. Da sich überwiegend Obdachlosen auf dem kleinen Platz unweit des Hauptbahnhofs aufhalten, hat er eher einen zweifelhaften Ruf. „Deshalb ist es doch schön, dass beim Geburtstagsfest ein sehr gemischtes Publikum auf dem Platz ist“, freut sich Sauer. „Das passiert eigentlich nie, aber es sollte doch so sein. Die öffentlichen Plätze gehören doch allen.“

Frühlingsblumen mit den Appell, sie gut zu behandeln

Um alle Besucher*innen in Kontakt zu bringen, planen die AWO, „Das seid ihr ja!“ und „Arbeit und Leben“ bald wieder Stühle auf dem Mintropplatz aufzustellen, Kaffee und Kuchen mitzubringen und einfach mal ganz ungezwungen ins Gespräch zu kommen. „Wir wollen den Platz beleben, zeigen, dass hier was los ist und dass öffentliche Plätze sinnvoll genutzt werden können“, erläuterte Anna Ziener (Arbeit und Leben NRW). „Es braucht aber eine höhere Frequenz als ein, zwei Feste im Jahr, dass sich die Besuchergruppen vermischen. Man muss sich kennenlernen, um miteinander in Kontakt zu kommen.“

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