Übergangsweise prangte an der Haroldstraße 5 das Schild "Polizeipräsidium Düsseldorf" – gehört aber der Vergangenheit an

Der Bund der Steuerzahler NRW kritisiert die ernorme Kostensteigerung für das Polizeipräsidium am Jürgensplatz. Mittlerweile werden 207 Millionen Euro für die Sanierung veranschlagt und da eine Fertigstellung frühestens 2025 erfolgt, wird das noch nicht das Ende der Fahnenstange sein.

Die Arbeiten zur Erweiterung und Sanierung des Polizeipräsidiums begannen vor neun Jahren. Ein Neubau wurde angesetzt und eine Tiefgarage gebaut, was beides seit 2020 genutzt werden kann. Wie oft bei alten Gebäuden stellte sich die Sanierung des alten Trakts aus dem Jahr 1933 als Herausforderung heraus. Eigentlich sollte diese bereits 2023 abgeschlossen sein, jetzt hofft man auf 2025.

Minister Herbert Reul bei der Einweihung des ersten Bauabschnitts des Polizeipräsidiums am Jürgensplatz im Januar 2020

Da das Gebäude an der Haroldstraße 5, welches als Übergangslösung diente, mittlerweile abgerissen wird, ist das aktuelle „Polizeipräsidium“ nun an der Derendorfer Allee. Wie ein Pressesprecher der Polizei erläuterte, heißt das Gebäude, in dem die Polizeipräsidentin ihre Räume hat, Polizeipräsidium. Miriam Brauns ist mit verschiedenen Teams an die Ulmenstraße gezogen, wo im Bereich der Derendorfer Allee diverse Büro-Immobilien zur Verfügung standen. Dort hofft man ebenfalls auf eine zeitnahe Rückkehr zum Jürgensplatz.

Bei ihrer Antrittsrede setzte sich Polizeipräsidenten Miriam Brauns im Dezember 2023 unter anderem das Ziel, dass alle wieder zusammen im Polizeipräsidium sitzen

Während die Polizeibeamt*innen eher unter der Entfernungen von Derendorf in die Stadt leiden, sind es die Kosten, die den Bund der Steuerzahler aufstöhnen lassen. Ursprünglich hatte der zuständige Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB) mit knapp 94 Millionen Euro kalkuliert. Aber die Vergabebeschwerde eines Rohbauunternehmens führte zu einer Bauzeitverzögerung, außerdem stellte sich der Baugrund als schlechter als gedacht heraus. So musste die Bauleistung erweitert werden, die Risikoeinschätzung neu justiert und alles führte zu erheblichen Mehrkosten.

Der erste Nachtrag belief sich auf gut 56 Millionen Euro, ein paar Monate später waren es fast 64 Millionen Euro. So kletterten die Kosten auf rund 157 Millionen Euro. Dann wurde im Altbau Asbest gefunden, die Baupreise stiegen und zusätzliche Elektro-Ladestationen waren gefordert. Pandemie und Ukraine-Krieg verlängerten die Bauzeiten und die Kosten stiegen weiter. Ende 2022 beliefen sie sich auf 207 Millionen Euro und dürften mittlerweile noch weiter gestiegen sein.

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